Beschreibung der Attraktion
Das Rathaus in Bialystok ist ein spätbarockes Gebäude am Kosciuszko-Platz. Der Bau des Rathauses begann 1745 mit Mitteln des Mäzens und Kronhetmans Jan Klemens Branicki. Die Arbeiten wurden 16 Jahre lang nach dem Projekt des polnischen Architekten John Henry Klemm durchgeführt. Das Rathausgebäude wurde 1761 fertiggestellt, aber es wurde nie Sitz der Stadtverwaltung. Der hohe Turm wurde von der Stadtfeuerwehr zur Überwachung der Stadt genutzt. In den unteren Gebäuden arbeiteten verschiedenste Geschäfte, Handwerksbetriebe, Werkstätten, Ateliers und Bekleidungsgeschäfte für wohlhabende Bürger. Insgesamt beherbergte das Rathaus über 120 Handelshäuser, von denen die meisten im Besitz von Juden waren.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Rathaus fast vollständig zerstört, die Restaurierungsarbeiten begannen 1954 und dauerten bis 1958. Als Architektin wurde Christine Chojnacka berufen. Nach Abschluss der Restaurierungsarbeiten bezog das Stadtmuseum im September 1958 das Gebäude, das sich zuvor in einem der Stadtpaläste befand. Nach dem Umzug wurde das Museum erweitert, im Rathaus wurden ein Kunstatelier und ein ethnographisches Labor eröffnet.
Heute können Museumsbesucher viele historische Artefakte sehen und mehr über die Geschichte der Entstehung und Entwicklung von Bialystok erfahren.
Im Jahr 2008 eröffnete eine Gruppe von Studenten und Doktoranden der Universität Bialystok im Rathaus eine Ausstellung über das jüdische Erbe in der Stadt. Ziel des Projekts ist es, Gäste und Einwohner der Stadt mit dem Beitrag vertraut zu machen, den Juden zur wirtschaftlichen und kulturellen Entwicklung Bialystoks geleistet haben.