Beschreibung der Attraktion
Die Chatelet-Brücke, die die Ile de la Cité mit dem rechten Seineufer bei Chatelet verbindet, hat, wie alles in Paris, eine reiche Geschichte.
An seiner Stelle befand sich zunächst eine Holzfähre, die im 9. Jahrhundert gebaut wurde. Sie führte direkt zum Königspalast auf der Insel. Die Brücke war, wie damals üblich, mit vier- oder gar fünfstöckigen Häusern so dicht bebaut, dass Passanten nicht einmal ein Stück Seine sehen konnten. Es gab 140 Häuser und 112 Geschäfte und Werkstätten! Die Brücke erhielt ihren Namen gerade deshalb, weil auf ihr der Waren-Geld-Austausch stattfand.
Im 14. Jahrhundert zog die königliche Residenz in den Louvre um, und der Weg zur Heiligen Messe in der Kathedrale Notre Dame führte über die Schlossbrücke. Daher wurde es mit Skulpturen französischer Könige geschmückt. Jetzt sind diese Skulpturen im Louvre.
Die Brücke brannte einmal und stürzte mehr als einmal ein. Dieser Zusammenbruch wird im Roman "Parfüm" von Patrick Suskind beschrieben. Auch in Victor Hugos Roman Les Miserables spielte die Brücke eine Rolle – von hier stürzte Inspektor Javert in die Seine. Die Brücke wurde von Künstlern bemalt – zum Beispiel auf der Leinwand von Robert Hubert „Abriss von Häusern auf der Brücke der Veränderungen“zeigt ein historisches Ereignis für Paris. Der Betrachter steht sozusagen mit dem Rücken zum Ufer und sieht hohe weiße Berge aus zerbrochenem Kalkstein, aus denen Häuser gebaut wurden, noch nicht abgerissene Mauern, Arbeiter beim Abbau, ein Pferd mit Karren wartet auf die Ladung. Alles war so - alle Gebäude wurden 1786 unter Ludwig XVI. abgerissen. Man kann sich vorstellen, wie kahl die Brücke den Stadtbewohnern ohne Geschäfte und Häuser erschien!
Ihr modernes Aussehen erhielt die Brücke im 19. Jahrhundert, als die sogenannte "Osmose" von Paris begann. Im Jahr 1858, während der Herrschaft von Napoleon III, wurden die alten Holzkonstruktionen entfernt und in zwei Jahren ein Doppel der gegenüberliegenden Saint-Michel-Brücke gebaut. Die 103 Meter lange Steinbrücke mit drei Bögen, obwohl sie mit kaiserlichen Symbolen geschmückt ist, sieht natürlich nicht so malerisch aus wie die alte, von Häusern gesäumte. Aber es ist modern und sicher geworden.