Beschreibung der Attraktion
Die Fußgängerbrücke Simone de Beauvoir ist eine der neuen Pariser Brücken. Er ragt über belebte Kais empor und führt Fußgänger und Radfahrer vom Platz vor der französischen Nationalbibliothek in den Bercy Park.
Mit dieser Brücke ist eine interessante Geschichte entstanden. Als 1998 der Architekt Dietmar Feichtinger den Wettbewerb für den Bau einer neuen Seine-Überquerung gewann, trug die Brücke den Decknamen - Bercy-Tolbiak. Feichtinger entwarf ein elegantes, anmutiges Design. Die einfeldrige Brücke sieht toll aus – als wären zwei Bögen linsenförmig verbunden und erheben sich wie eine Welle über die Seine.
Die zentrale Spannweite der Brücke, eben diese „Linse“, wurde im Elsass aus Stahl gefertigt. Es wog 650 Tonnen, war 106 Meter lang und 12 Meter breit. Der Hauptteil der Brücke wurde über die Nordsee, den Ärmelkanal, dann entlang der französischen Flüsse nach Paris transportiert - langsam, schwierig, einige Schleusen waren ihm zu eng. Ein langer Lastkahn fuhr die "Linse" feierlich an ihr Ziel, und zu diesem Zeitpunkt hatte der Bürgermeister von Paris bereits vorgeschlagen, die Brücke nach der Schriftstellerin und Philosophin Simone de Beauvoir zu benennen. 2006 wurde die Brücke im Beisein von Simones Adoptivtochter Sylvia Le Bon-de Beauvoir eingeweiht.
Es stellte sich als lustig heraus - die Brücke mit weichen, runden, weiblichen Formen wurde nach der Ideologin der feministischen Bewegung benannt, einer Frau mit hohem kalten Intellekt, kompromisslos, zäh. Der Titel sieht aus wie ein Fehler. Aber man kann es anders sehen.
Die Brücke ist 304 Meter lang, fliegt wie in einem Atemzug von Küste zu Küste. Zwei Bögen sind zwei Ebenen der Brücke, von der oberen gibt es einen Panoramablick auf das historische Paris, auf der unteren glitzert das Wasser des Flusses. Auf der einen Seite gibt es einen Fundus an Wissen, auf der anderen Seite Natur, Schönheit und Freiheit. Könnte Simone de Beauvoir dagegen sein?