Beschreibung der Attraktion
Die Paulskirche ist eine weitere Garnisonskirche in Ulm, die Anfang des 20. Jahrhunderts für den Bedarf der Soldaten errichtet wurde und heute Pfarrkirche ist. Der Vorschlag des Kriegsministeriums, eine evangelische Kirche für die Soldaten der Ulmer Garnison zu errichten, wurde bereits 1864 vom Rat der Stadt geprüft und mit Verweis auf die Religionsfreiheit und die Unmöglichkeit des Kirchenbesuchs auf Anordnung abgelehnt. Erst nach dem Bau der katholischen Garnisonskirche St. Georg im Jahr 1905 wurde ein Erlass zur Gründung einer evangelischen Kirche erlassen und ein Wettbewerb für die Gestaltung eines Gebäudes für 2.000 Personen ausgeschrieben.
Ganz Ende 1906 wurde das ursprüngliche Jugendstilprojekt von Theodor Fischer aus sieben Wettbewerbsprojekten ausgewählt. Die feierliche Weihe der Paulskirche fand am 5. November 1910 im Beisein des Königspaares statt.
Dieses Gebäude von ungewöhnlicher Form besteht vollständig aus einem für religiöse Gebäude seltenen Material - Beton, der nicht einmal durch Putz verdeckt wird. Zwei 50 Meter hohe zylindrische Türme ähneln den Kuppeln syrischer Kirchen. Auf der anderen Seite des Gebäudes befindet sich ein rundes Kirchenschiff mit Chor und Orgel. Am Eingang stehen Betonstatuen - heraldische Symbole: der Hohenstaufer Löwe und das Württembergische Reh. In den 60er Jahren wurde die Innenausstattung der Paulskirche stark verändert: neue Fenster, Mosaikböden wurden eingebaut, der Altar rekonstruiert und neue Malereien angefertigt. Leider gingen bei dieser Restaurierung viele der ursprünglichen Elemente der Jugendstileinrichtung verloren.