Das offizielle Symbol der deutschen Hauptstadt ist heute der Schwarzbär. Das Wappen von Berlin, das wichtigste heraldische Symbol, wurde erst 1954 von der Stadtverwaltung genehmigt. Historiker behaupten jedoch, dass das Bild eines beeindruckenden Raubtiers seit vielen Jahrhunderten in dieser Funktion verwendet wird.
Beschreibung des offiziellen Wahrzeichens von Berlin
Das Wappen der Stadt hat, wie die Symbole vieler anderer berühmter Hauptstädte Europas, eine ziemlich einfache kompositorische Struktur. Das Hauptelement ist das beeindruckende Raubtier - der Bär.
Das Bild weist einige Besonderheiten auf, insbesondere ist das Tier schwarz gefärbt und nicht braun, was dafür natürlich ist. Außerdem wird das Raubtier auf den Hinterbeinen stehend mit entblößtem Maul und hervorstehender Zunge präsentiert. Die Farbe der Zunge und der Krallen ist Scharlach, eine der häufigsten in der heraldischen Praxis. Der Bär ist auf einem weißen Schild abgebildet, das in der Heraldik Silber entspricht.
Ein weiteres Element zur Krönung der Komposition ist die Krone. An seinem Rand sieht man das Mauerwerk einer Burg oder einen Turm mit geschlossenem Tor im Mittelteil. Die Krone hat fünf Zähne, die wie Blätter aus geschnitzten Blättern geformt sind.
Zurückblicken
Deutsche Wissenschaftler haben nachgewiesen, dass die früheste Darstellung des Berliner Wappens aus dem Jahr 1280 stammt. Es ist auf den Siegeln alter Dokumente zu sehen, die in den Archiven aufbewahrt werden. Es gibt einen Hauptunterschied zum modernen Symbol der deutschen Hauptstadt - das Vorhandensein von zwei Bären auf dem Siegel, von denen einer in der üblichen braunen Farbe und der zweite in Schwarz lackiert ist.
Weitere wichtige Elemente des damaligen Stadtsymbols waren der Adler, ein bekanntes heraldisches Element, und der Markgrafenhelm, der die historischen Wurzeln und die Unantastbarkeit der Macht betonte.
Für das Erscheinen eines Helms und eines Bären im Berliner Stadtwappen gibt es noch eine andere Erklärung, eine Art Hommage an Markgraf Albrecht I. von Brandenburg (um 1100 - 1170), auch bekannt unter dem Spitznamen Albrecht der Bär. Unter seiner Führung wurden die Ostgebiete aktiv entwickelt, die zu einer deutschen Kolonie wurden.
Mitte des 15. Jahrhunderts verschwand einer der Bären, der zweite blieb jedoch in Begleitung des Adlers. Der Greifvogel symbolisierte die Dynastie der brandenburgischen Kurfürsten, da er auf ihrem Familienwappen präsent war.
Seit 1588 erlaubte sich der Berliner Magistrat, ein Siegel mit einem Bären ohne Adler zu verwenden. 1709 änderte sich die Situation dramatisch - der Bär stand auf den Hinterbeinen und die Anzahl der Vögel verdoppelte sich, was zum Symbol der Vereinigung Brandenburgs und Preußens wurde.