Die Geschichte und der Zweck dieses Pariser Wahrzeichens kann nur bis zu einem gewissen Punkt als angenehm bezeichnet werden. Als königliche Residenz auf der Isle of Cité gegründet, hatte sie im Mittelalter einen schlechten Ruf. Und heute beherbergt die Conciergerie in Paris das Gericht und die Staatsanwaltschaft und diente einst überhaupt als Gefängnis, in dem während der Französischen Revolution Hunderte von Rebellen getötet wurden.
Die erste Residenz des Königs
Bereits im 6. Jahrhundert zog der damalige Frankenherrscher Clovis die Insel Cite allen anderen Orten vor und errichtete hier die erste königliche Residenz. Es war der Vorgänger der Conciergerie in Paris - ein Palast, der seinen Besitzer kaum überlebte. Nach dem Tod von Clovis verlor die jetzige Hauptstadt durch die Verlagerung des Hofes nach Osten erneut die Präsenz des Königshauses.
Vierhundert Jahre später kehrten die Monarchen zurück, und seitdem begann die Ära der Umstrukturierung in der Conciergerie. Die Könige errichteten immer mehr Nebengebäude, Türme, Säle und Residenzen, verstärkten Mauern und Verteidigungsanlagen, bauten Kapellen und Bethäuser und verbesserten auf jede erdenkliche Weise das Palastgebiet.
Luxuriöse Conciergerie-Zeiten
Im 14. Jahrhundert saß Philipp der Schöne auf dem Thron und verwandelte die Residenz, ganz nach seinem Spitznamen, in den luxuriösesten Palast der Alten Welt. Königliche Erhabenheit spiegelte sich in schwarzen Marmortischen, polychromen Skulpturen der Vorgängermonarchen und dem Silbernen Turm wider. Aber am Ende des Jahrhunderts zog der Hof in den Louvre um, und eine dunkle neue Seite in der Geschichte der Conciergerie in Paris wurde aufgeschlagen.
Das zum Justizpalast umgebaute Gebäude empfing Kriminelle aller Couleur als Bewohner, darunter gewöhnliche Kleindiebe und politische Gefangene. Das Schicksal spielte mit Angerrand de Marigny, dem Berater von Philipp dem Schönen, der das Schloss baute, einen grausamen Scherz. Bei einem anderen Monarchen in Ungnade gefallen, wurde er einer der ersten Gefangenen seiner eigenen Idee. Königin Marie Antoinette schmachtete ebenfalls in den örtlichen Kerkern, bevor sie wegen Konterrevolution enthauptet wurde.
Nützliche Kleinigkeiten
- Die Räumlichkeiten der Conciergerie in Paris sind von April bis September von 9.30 bis 18.30 Uhr für Führungen geöffnet. Von Oktober bis März ändern sich die Öffnungszeiten des Museums etwas – es empfängt Gäste um 10 Uhr und schließt um 17 Uhr.
- Der letzte Besucher kann das Museum eine halbe Stunde vor Schließung betreten.
- Die freien Tage, an denen die Conciergerie geschlossen ist, sind der 1. Januar, der 1. Mai, der 1. und 11. November sowie der 25. Dezember.
