Beschreibung der Attraktion
Das Schloss Castello Roncolo, auch Runkelstein genannt, liegt auf einem Felsvorsprung im Ort Ritten bei Bozen, der Landeshauptstadt Südtirols. Es wurde 1237 von den Brüdern Friedrich und Beral, den Herrschern von Wangen, mit Erlaubnis des Bischofs von Trient Ulderico errichtet. 1274 wurde die Burg bei der Belagerung durch den Tiroler Grafen Meinhard II. schwer beschädigt und ging in den Besitz von Gottschalk Knoger über. Hundert Jahre später wurde es von den Brüdern Nikolaus und Franz Wintler, wohlhabenden Kaufleuten aus Bozen, gekauft. Nikolaus war Berater und Schatzmeister des Tiroler Grafen und österreichischen Herzogs Leopold III. Im Auftrag der Gebrüder Wintler wurde im Castello Roncolo ein groß angelegter Umbau durchgeführt - neue Wehrmauern wurden errichtet, ein Wassergraben ausgehoben, ein Wasserspeicher gebaut und eine Reihe neuer Räume gebaut. 1390 wurde mit dem Bau eines Sommerhauses begonnen, das später zusammen mit dem Schloss mit Fresken bemalt wurde. Übrigens ist Castello Roncolo auch heute noch für diese Fresken berühmt. Sie zeigen berühmte literarische Persönlichkeiten - König Arthur mit Rittern, Tristan und Isolde. Auch die westlichen und östlichen Wintlerpaläste sind mit Fresken geschmückt. Der Autor dieser Meisterwerke blieb unbekannt.
1407 brach zwischen dem Herzog von Österreich und dem Tiroler Grafen Friedrich IV. Auch die Wintlers waren in Feindseligkeiten verwickelt und Rünckelstein wurde belagert. Nikolaus verlor sein ganzes Vermögen und seinen Besitz, sein Bruder Franz blieb Besitzer des Schlosses. Später wurde die Burg vom österreichischen Erzherzog Sigismund gekauft.
Bis 1530 war Castello Roncolo im Besitz der Familie Habsburg. Im Auftrag von Kaiser Maximilian I. wurde das Gebäude restauriert - die Fresken wurden restauriert und die Räume neu eingerichtet. Maximilian initiierte auch die Anbringung des Familienwappens an den Mauern der Burg. 1520 explodierte jedoch im ersten Stock des Turms ein Pulverlager, wodurch ein Teil der Außenmauern, der Eingang und der Ostpalast beschädigt wurden und der Turm selbst vollständig zerstört wurde. Eineinhalb Jahrhunderte später, im Jahr 1672, vollendete ein Feuer die Zerstörung des Ostpalastes, der nie wieder aufgebaut wurde.
Dann ging das Castello Roncolo über viele Jahrzehnte von Hand zu Hand, bis es Anfang des 19. Jahrhunderts von romantischen Schriftstellern entdeckt wurde. Der erste Bewunderer der Burg war der deutsche Schriftsteller Johann Josef von Goerr. Ihm folgten bald zahlreiche Schöpfer am Hof des bayerischen Königs Ludwig I., die Runkelstein zu einem Symbol seiner Zeit – der Zeit der Romantik – machten. 1868 stürzte die Nordmauer des Sommerhauses ein und 1882 wurde das gesamte Schloss dem österreichischen Kaiser Franz Joseph geschenkt. Im Auftrag des Kaisers wurde die Burg vollständig restauriert und zehn Jahre später in den Besitz der Gemeinde Bozen überführt. Die letzten sorgfältigen Restaurierungsarbeiten im Castello Roncolo fanden Ende der 1990er Jahre statt.