Beschreibung der Attraktion
Am südlichen Stadtrand von Ulm liegt das Kloster Wiblingen bzw. die Benediktinerabtei Wiblingen. Dieser riesige Komplex aus verschiedenen Gebäuden ist erst seit kurzem Teil der Stadt, auf dem Gelände des ehemaligen Klosters befinden sich die Gebäude der Medizinischen Universität Ulm und mehrere städtische Gebäude, eine funktionierende katholische Kirche und eine Museumsbibliothek.
Das Kloster Wiblingen wurde noch vor dem Ersten Kreuzzug 1093 von den Brüdern Otto und Hartmann Kirchberg gegründet. Die ersten Gebäude wurden 1099 geweiht, und gleichzeitig brachten die Grafen Kirchberg aus dem Ersten Kreuzzug eine wertvolle Reliquie - ein Stück des Kreuzes, an dem Christus gekreuzigt wurde. Bis heute wird diese legendäre Trophäe der Gründer in der Klosterkirche aufbewahrt und zieht viele Pilger an.
In den nächsten Jahrhunderten wurde das Kloster in Folge von Feindseligkeiten immer wieder zerstört, verbrannt, Gebäude und aufbewahrte Werte wurden geplündert und zerstört, sodass die ursprünglichen Gebäude der Abtei nicht erhalten blieben. Der Bau des erhaltenen Gebäudekomplexes im spätbarocken Stil begann 1714. 1806 wurde das Kloster aufgelöst und in dieser Funktion nicht mehr wiederbelebt und die ehemalige Abtei beherbergte die herzogliche Residenz und die Soldatenkaserne.
Besonders hervorzuheben ist das 1744 erbaute Gebäude der Klosterbibliothek. Ursprünglich sollte dieser Saal hochrangige Gäste empfangen und mit seiner Pracht und Feierlichkeit in Erstaunen versetzen. Die Schönheit der Fresken von Martin Kuhn und die Anmut der Skulpturen von Dominik Herberg dienen nun als würdiger Rahmen für Zehntausende der wertvollsten Bücher, Handschriften und Inkunabeln.