Beschreibung der Attraktion
Das Hausmuseum von Dimitar Peshev in Kjustendil ist eine exakte Kopie des Hauses dieses berühmten Politikers. Es beherbergt eine Sammlung von schriftlichen und materiellen Quellen, die mit einer schwierigen Zeit für bulgarische Juden verbunden sind.
Dimitar Peshev ist ein bulgarischer Anwalt und Politiker, der während der deutschen Besetzung Bulgariens eine Kampagne zur Rettung von Juden initiierte. Es ist bekannt, dass die neue Regierung im März 1943 einem Abkommen mit Deutschland zugestimmt hat, wonach etwa 50.000 Juden aus Bulgarien in das Dritte Reich deportiert werden sollten. Unmittelbar nach der Billigung der Richtlinie erfuhr Dimitar Peshev von deren Existenz, der sofort die Aufhebung der Abschiebung forderte, dies jedoch abgelehnt wurde. Nach der Weigerung sammelte er im Rahmen eines Sammelprotestes Unterschriften - 43 von 160 Abgeordneten unterstützten seine Absicht, die Deportation von Juden aus Bulgarien zu stoppen. Der Appell wurde sogar vom ehemaligen Ministerpräsidenten Zankow unterzeichnet, der damals ein konsequenter Unterstützer der Bulgarisch-Deutschen Union war.
Peshev verteidigte die bulgarischen Juden als vollwertige Bürger des Landes und appellierte an den Nationalstolz aller Abgeordneten. Nachdem der Ministerpräsident Filov die Berufung erhalten hatte, wurden einige der Abgeordneten von der aktuellen Regierung unter Druck gesetzt und eine Minderheit weigerte sich daher, zu unterschreiben. Anschließend wurde Peshev seines Amtes als stellvertretender Vorsitzender des bulgarischen Parlaments enthoben.
Dank Dimitars Aktionen konnten die Abschiebungsgegner, angeführt vom Hierarchen der bulgarisch-orthodoxen Kirche, mobilisieren. Aufgrund des öffentlichen Einflusses hatte Zar Boris III. keine andere Wahl, als die Deportation jüdischer Bürger Bulgariens zu verbieten.
Das Hausmuseum zeigt Kopien und Originale der wichtigsten Dokumente dieser Zeit und zeugt von einer so ernsten Leistung eines Politikers, der keine Angst hatte, seinen Status und seinen Platz in der Gesellschaft zu verlieren, um seinen Mitbürgern zu helfen.