Beschreibung der Attraktion
Das sogenannte „Haus ohne Augenbrauen“ist ein berühmtes Gebäude in Wien, das als eines der zentralen Gebäude der Wiener Moderne gilt.
1909 beauftragte der jüdische Bankier Leopold Goldstein den österreichischen Architekten Adolf Loos (1870-1933) mit dem Bau eines Geschäftshauses am Michaelerplatz (neben der Hofburg, in der Innenstadt) für sein Vorhaben. Als Projektleiter wurde Ernst Epstein bestellt, die Bauausführung übernahm Pittel & Brausewetter. Das Gebäude wurde 1911 eröffnet und sorgte wegen der zu schlichten Fassade sofort für einen großen Skandal. Über den Fenstern des Gebäudes befanden sich keine für diese Zeit traditionellen Stuckarbeiten, die sogenannten Gesimse, die das Gebäude spektakulärer und reicher machten. Aus diesem Grund nannte die Wiener Gesellschaft die Erschaffung von Adolf Loos sofort "ein Haus ohne Augenbrauen". Die Bevölkerung forderte einstimmig den Abriss des Gebäudes, und Kaiser Franz Joseph I. weigerte sich, die Kaiserpfalz von der Seite des Michaelerplatzes her zu betreten, nur um ein so hässliches Haus nicht zu sehen. Sie sagen, er habe sogar angefangen, die Fenster mit Blick auf das "Haus ohne Augenbrauen" mit Vorhängen zu versehen.
Adolf Loos selbst war gegen alle Arten von architektonischen Dekorationen und bestand darauf, dass nur die Funktionalität des Gebäudes von entscheidender Bedeutung sei. „Haus ohne Augenbrauen“ist zu seinem Markenzeichen geworden. Trotz seiner radikalen Ansichten erfüllte Loos die Wünsche seiner Umgebung und veredelte die Fassade mit aufgehängten Blumenkästen.
1947 wurde das Haus als Baudenkmal anerkannt und unter Schutz gestellt. 1960 befand sich in dem Gebäude ein Möbelhaus. 1987 kaufte die Raiffeisen Bank das Gebäude. Seit 2002 beherbergt das Haus ohne Augenbrauen auch die Kulturorganisation Adolf Loos Design Zone von Paolo Piva. Es beherbergt internationale Ausstellungen, diskutiert Weltereignisse im Bereich Design und Architektur.