Beschreibung der Attraktion
La Défense, ein modernes Geschäfts- und Wohnviertel, "Parisian Manhattan", entstand dort, wo früher ein armer Vorort war. Alte kleine Fabriken, Hütten und ein paar Bauernhöfe – es war ein Randort. Doch zu Zeiten von Präsident de Gaulle, der die technologische Modernisierung des Landes anstrebte, entstand dort ein neues Viertel, das heute als größtes Wirtschaftszentrum Europas gilt.
Die Entwicklung begann 1958 nach der Gründung von EPAD, einer Regierungsbehörde, die speziell geschaffen wurde, um das alte Paris zu entlasten und ein neues Gebiet zu erschließen. Der Name - La Defense - leitet sich vom Namen des Denkmals La Défense de Paris ("Verteidigung von Paris") zu Ehren der Soldaten ab, die hier während des Deutsch-Französischen Krieges von 1870 kämpften.
Im neuen Stadtteil wurde der Fußgänger- und Autoverkehr getrennt: Unter einer riesigen Betonpromenade (über einen Kilometer Länge und 250 Meter Breite) befinden sich Straßen, Bahnen, ein Bahnhof und ein Parkplatz. Unten sind auch die unterirdischen Stockwerke der Wolkenkratzer und die gesamte Kommunikation.
Mehr als 8 Millionen Touristen besuchen jedes Jahr La Défense. Was reizt sie am Geschäftsviertel? Dutzende von Wolkenkratzern origineller Architektur, deren kalter Minimalismus durch urbane Skulpturen in leuchtenden Farben und eher ungewöhnlicher Erscheinung, einem musikalischen Brunnen und natürlich dem Großen Bogen unterstrichen wird.
Der Große Bogen befindet sich auf der historischen Ost-West-Achse von Paris und ist vom Stadtzentrum aus durch zwei andere berühmte Bögen sichtbar - den Arc de Triomphe und das Karussell. Der Kontrast zwischen Altbau und Hightech-Geschäftsviertel ist beeindruckend. Der Traum, die historische Achse der Stadt fortzusetzen, entstand schon in den Köpfen der Präsidenten Pompidou und D'Estaing, wurde aber erst 1989 unter Mitterrand wahr. An dem Wettbewerb nahmen 484 Projekte aus der ganzen Welt teil. Der Gewinner, der dänische Architekt Johan Otto von Spreckelsen, widmete sein Projekt nicht militärischen Siegen, sondern den Ideen des Humanismus. Der Bogen ist ein 110 Meter hoher Hohlkubus aus weißem Carrara-Marmor und Granit, der mit Glasscheiben ummantelt ist, im Inneren befindet sich eine Glasfaser-"Wolke" auf Kabeln. Glasaufzüge brachten Touristen auf die Aussichtsplattform auf dem Dach. Der Dachzugang ist nun für Besucher gesperrt - vielleicht für immer.