Beschreibung der Attraktion
Das imposante Gebäude der ehemaligen Synagoge liegt an der Karl-Renner-Promenade, einer Gasse, die nach dem Abriss der alten Stadtmauer entstanden ist. Die 1912-1913 von den Architekten Theodor Schreiner und Viktor Postelberg erbaute Synagoge ist ein Gebäude im Sezessionsstil. Sie war bis November 1938 die Hauptsynagoge der jüdischen Gemeinde St. Pölten, als sie nach dem Anschluss Österreichs während der Reichspogromnacht von den Nazis zerstört wurde. Das Gebäude wurde erst 1980-1984 restauriert. Es wird derzeit vom Institut für Jüdische Geschichte in Österreich bewohnt. Neben der Synagoge steht ein Denkmal für die 1938-1945 zerstörten Juden. Die meisten Opfer der deutschen Invasoren sind namentlich aufgeführt.
Die ersten Gebetsräume, gegründet von der jüdischen Gemeinde St. Pölten, wurden 1863 in den Räumen einer ehemaligen Manufaktur eröffnet. Ende des 19. Jahrhunderts wurde dieses Gebäude komplett umgebaut und zur ersten Synagoge der Stadt ausgebaut. 1903 plante die Stadtverwaltung, die Straße, in der sich die ehemalige Manufaktur befand, zu rekonstruieren. Die Instandsetzung der Stadtstraße beinhaltete den Abriss der Synagoge. Den Juden wurde versprochen, ein neues Gebäude zu bauen, um das verlorene zu ersetzen. 1907 wurden alle Baumaterialien für den Bau der Synagoge gekauft und ein geeignetes Grundstück gefunden. Die Architekten des zukünftigen Gebäudes wurden in einem Kreativwettbewerb ausgewählt. Die neue Synagoge beherbergte 220 Männer und 150 Frauen, für die ein eigener Gebetsraum geschaffen wurde. Die Innendekorationsarbeiten wurden vom Künstler Ferdinand Andri ausgeführt.