Beschreibung der Attraktion
Male war schon immer eines der wichtigsten Verwaltungs- und Wirtschaftszentren des Val di Sole. Die Stadt liegt am nordöstlichen Rand der Moränenterrasse, die für den zentralen Teil des Tals charakteristisch ist, etwa 40 Meter über dem Fluss Noce. Male hat ein völlig modernes Aussehen, da es nach einem schrecklichen Brand im Jahr 1895 fast vollständig wieder aufgebaut wurde. Heute sind die wichtigsten Wirtschaftszweige der Stadt Handel, Landwirtschaft, Viehzucht und Handwerk. Jeden Herbst gibt es einen großen Jahrmarkt und das Fest des Heiligen Matthäus. Außerdem hat Male das einzige Industriegebiet im ganzen Tal, zahlreiche Sport- und Kulturvereine und eine Freiwillige Feuerwehr.
Der lateinische Name der Stadt ("maletum" kann mit "Apfelhof" übersetzt werden) und mehrere archäologische Funde, wie ein Namensschild aus dem Jahr 200 v. Chr., weisen darauf hin, dass Male bereits im antiken Rom existierte. Im Jahr 1178 findet man die erste schriftliche Erwähnung der örtlichen Kirche Santa Maria, und später wurde die Stadt zu einem wichtigen Wirtschaftszentrum, da hier der "mercato del bosco" - der Waldmarkt - abgehalten wurde. Bis zum Beginn der napoleonischen Ära lebte Male nach seinem eigenen Gesetz, der sogenannten „Carta di Regola“. 1848 brach hier eine Schlacht zwischen österreichischen Truppen und Revolutionären aus der Lombardei aus, die für die Unabhängigkeit Italiens kämpften. Ein halbes Jahrhundert später, 1895, erhielt Male den Status einer Kommune und trat 1918 nach dem Vorbild des Trentino Italien an.
Im Zentrum von Male befindet sich die Pfarrkirche Santa Maria Assunta, die Ende des 15. Jahrhunderts von lombardischen Handwerkern umgebaut und 1531 im Renaissancestil dekoriert wurde. Zwischen 1890 und 1893 wurde die Fassade der Kirche im romanischen neugotischen Stil umgestaltet und die barocken Kapellen abgebaut. Von der ursprünglichen Kirche sind bis heute nur der Glockenturm mit gewölbten Fenstern und eine kleine Christusfigur erhalten. Im Inneren ist Santa Maria Assunta in drei Schiffe unterteilt. Hier können Sie zwei schöne Holzaltäre aus dem 17. Jahrhundert mit Gemälden von Polacco und Camillo Procaccini und zwei Marmorstatuen aus dem Jahr 1723 sehen. Die Wände des Kirchenschiffs und der Apsiden wurden 1937 gestrichen. Neben der Kirche befindet sich die Kapelle Santo Valentino mit einer Loggia aus dem 15. Jahrhundert und Fresken von Pino Casarini.
Im ersten Stock der alten österreichischen Kaserne befindet sich heute das öffentliche Museum Solandra, das 1979 von der Forschungsgesellschaft Val di Sole gegründet wurde. Seine Ausstellungen sind dem Leben der lokalen Bauern in den vergangenen Jahrhunderten gewidmet - hier können Sie Arbeitswerkzeuge, Spezialwerkzeuge des täglichen Lebens, verschiedene Handarbeiten, Kleidung usw. sehen. Die typisch bäuerliche Küche und das Schlafzimmer wurden mit größter Sorgfalt restauriert.