Beschreibung der Attraktion
Das Karlstor ist der einzige erhaltene Teil der mittelalterlichen Stadtmauern der Stadt St. Gallen in der Schweiz. Dieses Tor wurde in den Jahren 1569-1570 gebaut.
Aufgrund der wirtschaftlichen Stabilität, die die Stadt im 14. Jahrhundert durch die Entwicklung der Flachswerkstätten erlangte, galt St. Gallen als eigenständige, vom Bund unabhängige Einheit. Seine Geschichte war damals stark von den wiederholten Konflikten zwischen der Stadt und dem örtlichen Kloster geprägt. Schon damals wurde die Idee geäußert, separate Tore in die Stadtmauer zu bauen, damit die heiligen Väter sie benutzen können und nicht mit den Bürgern kollidieren. Dann wurde dieser Plan nicht ausgeführt.
Nachdem der bekannte Reformator Joachim von Watt 1526 in St. Gallen seine Religion zu predigen begann, wurden viele Einwohner der Stadt Protestanten. Das katholische Kloster fand sich noch isolierter. Die Abtei befand sich auf dem Territorium der Stadt, die wiederum von Wehrmauern mit Türmen umgeben war. Um die Stadt zu verlassen, musste der Abt des Klosters also durch die Stadt fahren, die den neuen Glauben angenommen hatte. Dies führte zu noch gewalttätigeren Zusammenstößen zwischen Mönchen und Stadtbewohnern. Erst 1566 gelang es den beiden Kriegsparteien, diesen Konflikt mit Hilfe von Vermittlern zu lösen. Abt Otmar Kunz erhielt das Recht, ein eigenes Tor mit Zugbrücke in die dem Kloster am nächsten liegende Stadtmauer zu bauen. Die von der Abtei zur Stadt führenden Tore sollten mit zwei Schlössern verschlossen werden. Nur der Abt des Klosters und der Bürgermeister der Stadt besaßen ihre Schlüssel. Der Abt wiederum musste auf alle Ansprüche an die Stadt und ihre Bewohner verzichten.
Der Bau des neuen Karlstores im südöstlichen Teil der Mauer begann 1569. Anstelle einer Zugbrücke wurde ein schmaler Damm mit einer kleinen Holzbrücke gebaut. Und heute kann man an den Toren von St. Charles ein Relief sehen, das Abt Otmar darstellt, der ihren Bau realisiert hat. In der Nähe befindet sich das Bild von St. Gallen, dem Gründer des Klosters. Und darüber sieht man das Relief mit der Kreuzigung Jesu. In der Nähe hat der Bildhauer Baltus von Seilmannsweiler die Jungfrau Maria und den hl. Johannes dargestellt. Das Tor ist nach Kardinal Carl Borromeo benannt, der als erster Kirchenhierarch durch es die Stadt betrat.