Beschreibung der Attraktion
Das Zisterzienserstift Pernau liegt im Grenzgebiet zu Österreich im Bundesland Burgenland. Es liegt so nah an der ungarischen Grenze, dass sich bereits einige, weit entfernte Klostergebäude auf dem Territorium Ungarns befinden. Von der Abtei sind heute nur noch Ruinen erhalten, die jedoch gut erhalten sind.
Das Kloster selbst wurde 1219 gegründet und hier lebten Benediktinermönche. 1234 wurde jedoch beschlossen, die Abtei Pernau in eine Art "Zweigstelle" der Ende des 12. Jahrhunderts gegründeten großen Zisterzienserabtei der Stadt Szentgothard umzuwandeln.
Die Abtei in Pernau genoss das Patronat vieler ungarischer Adelsfamilien und sogar König Karls selbst, der zu Beginn des 14. Jahrhunderts regierte. Insgesamt wurden in Ungarn sechs Zisterzienserklöster gegründet, aber gerade diese Abtei von Pernau galt als eine der reichsten und erfolgreichsten. Er besaß riesige landwirtschaftliche Flächen, mehrere Mühlen, Weingüter und kleine Bauernhöfe, die sich am Ufer einer großen Wasserstraße - des Pinki-Flusses - erstreckten.
Der Niedergang der Abtei Pernau begann nach 1526, als die Mönche aufgrund eines Angriffs türkischer Truppen sie verlassen mussten. Bald wurde es endgültig aufgelöst und verlor seinen heiligen Zweck. Der Komplex klösterlicher Gebäude stand jedoch lange an seiner Stelle, außerdem wurde er 1552 zusätzlich befestigt. 1640 zogen die Jesuiten hierher und blieben bis zur offiziellen Aufhebung ihres Ordens 1773 in der Abtei.
Nach dem Abzug der Jesuiten ging die Abtei wieder von einer ungarischen Adelsfamilie zur anderen über, verfiel jedoch später endgültig und wurde teilweise zerstört. Auf dem Territorium des ehemaligen Zisterzienserklosters in Pernau sind heute nur noch eine kleine Kirche und die Ruine eines Klosterhofes erhalten, die sich bereits auf ungarischem Territorium befinden.