Beschreibung der Attraktion
An der Stelle der Franziskanerkirche St. Michael im österreichischen Eisenstadt befand sich früher ein Minoritenkloster mit der Kirche St. Johannes der Evangelist. 1529, bei der ersten Belagerung Wiens durch die Türken, wurde das Kloster jedoch zerstört und die heilige Stätte blieb fast 100 Jahre lang leer. Genau bis Graf Nikolaus Esterhazy hier 1625 ein Franziskanerkloster gründete.
Der Bau des Klosters dauerte von 1625 bis 1629 und die Kirche wurde 1630 geweiht. In den Kirchenverliesen wurden fünf Räume ausgestattet, in denen sich die Fürstengruft befand. Doch schon bei der zweiten Wiener Belagerung durch die Türken brannten sowohl die Kirche als auch das Kloster nieder. Diesmal dauerte die Zeit bis zur Erholung etwa 70 Jahre. Es geschah 1772. Und 1777-1778 folgte der Bau des westlichen Kirchturms. Von 1856 bis 187 wurde die Fürstengruft von Esterhazy um- und ausgebaut.
Die Wiederaufbauarbeiten waren damit noch nicht abgeschlossen. 1898 folgte eine Generalsanierung der Kirche, 1958 bis 1959 wurden Restaurierungsarbeiten im Inneren durchgeführt und 1971 die Fassade komplett erneuert.
Die Dekoration der Franziskanerkirche St. Michael besticht durch ihre Pracht. Weiße Wände und hohe Gewölbe, drei mit Gold verzierte Altäre – hier widersprechen sich Askese und Luxus keineswegs, sondern ergänzen sich gewissermaßen sogar.
Die Familie Esterhazy erwägt seit vielen Jahren die Möglichkeit, die Familiengruft für die Öffentlichkeit zu öffnen. Derzeit ist eine Zwischenlösung gefunden: Ein spezielles Spiegelsystem ermöglicht den Besuchern den Blick in das Grab des Fürsten, ohne die Ruhe der verstorbenen Aristokraten zu stören.