Beschreibung der Attraktion
Die Ulmer Kirche St. Michael hat eine lange und vielschichtige Geschichte. Das erste Kloster „in den Wiesen“mit Kirche wurde 1183 am Hang des Michelsberges nördlich von Ulm gegründet. An einer belebten Handelsstraße gelegen, diente das Augustinerkloster als Zuflucht und Krankenhaus für Reisende und Pilger. Die damaligen Bauherren berücksichtigten nicht, dass die für Reisende so günstige Lage auf einem Hügel einen ganz erheblichen Nachteil haben würde - den häufigen Mangel an Trinkwasser. Und schon 1215 wurden Kloster und Kirche in den Bergen aufgegeben und auf den Flussinseln näher am Ulmer Zentrum wieder aufgebaut. 1250 wurde ein neues dreifeldriges Gebäude, die zweite Kirche St. Michael, gebaut und geweiht. Die Augustinermönche nutzten gekonnt den neuen Standort des Klosters, das schnelle Fließen des Flusses war die treibende Kraft hinter mehreren Schmieden und Mühlrädern.
Als Folge der Belagerung Ulms 1376 wurde beschlossen, wichtige Gebäude und Kirchen unter dem zuverlässigen Schutz der Festungsmauern an die Stadtgrenze zu verlegen. So erhielt die Kirche St. Michael "in den Wiesen" ihren dritten und bereits letzten Standort.
In den nächsten Jahrhunderten wurden Kirche und Kloster mehrmals umgebaut, geschlossen und neu organisiert. Ein bedeutender Teil der Gebäude, Archive, Bibliothek und Reliquien ging durch die Bombardierung von Ulm 1944 verloren. 1954 wurde das Gebäude der Kirche St. Michael "in den Wiesen" teilweise restauriert und 1998 nach dem Projekt des Künstlers Geyer radikal umgebaut.
Heute ist die Michaeliskirche nicht nur die katholische Pfarrkirche Ulm, sondern auch ein Konzertsaal für Orgelmusik.