Beschreibung der Attraktion
Im abgelegenen Teil der Insel Tumski befindet sich die Kirche St. Martin, die nach der Kirche St. Gilles als das zweitälteste Sakralgebäude in ganz Breslau gilt. Sie wurde als Burgkapelle auf der ersten Burg der Piasten errichtet. Dies geschah am Ende des 10. Jahrhunderts. Die Kapelle wurde fertiggestellt und umgebaut, bis sie sich in eine eigenständige Kirche verwandelte, bestehend aus einem Kirchenschiff und einem Presbyterium, die nie fertiggestellt wurde. Der Wiederaufbau der Kirche erfolgte im 13. Jahrhundert.
Die St.-Martins-Kirche war von 1921 bis 1939 die beliebteste Kirche in Breslau. Gottesdienste wurden hier in polnischer Sprache abgehalten. Wie Sie wissen, gehörte die Stadt damals zu Deutschland. Die polnische Bevölkerung von Breslau, die etwa 3.000 Menschen umfasst, war jedoch sehr kategorisch: Sie glaubten, dass man sich im Alltag in jeder Sprache, einschließlich Deutsch, verständigen kann, aber man sollte nur auf Polnisch mit Gott sprechen, da die deutsche Sprache ist versteht nicht. Zur Erinnerung an diese Zeit ist an der Kirchenwand eine Informationstafel angebracht.
Früher bestand die Kirche aus zwei Ebenen, von denen die untere heute unterkellert ist. Im Laufe der Zeit stieg der Boden um die Kirche herum an, wodurch der Tempel niedriger wurde. Laut Heimatforschern war die Kirche von einer Art offener Galerie umgeben, die heute nicht mehr erhalten ist.
Die St.-Martin-Straße führt zur Kirche, die vor dem 2. Weltkrieg mit Hochhäusern bebaut wurde. Alle wurden während der Feindseligkeiten zerstört. Der Stadtrat beschloss, sie nicht zu restaurieren, sondern einen Freiraum vor der Kirche zu lassen. An der Stelle eines dieser Häuser steht heute ein Denkmal für Papst Johannes XXIII, das 1968 von Ludwika Nitshova geschaffen wurde.