Beschreibung der Attraktion
Das Österreichische Theatermuseum im Schloss Lobkowitz entstand 1991 auf Basis der Theatersammlung der Österreichischen Nationalbibliothek.
Die Blütezeit der Popularität der Theaterkunst in Wien kam Ende des 19. – Anfang des 20. Jahrhunderts. Die Städter verbringen gerne Zeit bei Musikausstellungen und Theaterpremieren. Daher wurde 1921 beschlossen, in der Österreichischen Nationalbibliothek eine dem Theater gewidmete Sammlung anzulegen. Die gesamte Vorarbeit leistete Joseph Gregor, ein renommierter Theaterbesucher und Bibliothekar.
Ein Jahr später, 1922, wurde erstmals eine Schauspielkomödie-Ausstellung eröffnet, die beim Publikum auf großes Interesse stieß. Nach vielen positiven Rezensionen wurde beschlossen, seine Privatsammlung vom Direktor Hugo Simig aufzukaufen, die die Grundlage der Museumsausstellung bildete. 1938 vermachte Stefan Zweig dem Museum seine Autographensammlung bedeutender Dichter und Dramatiker.
Nach der offiziellen Genehmigung durch das österreichische Kultusministerium erhielt die Sammlung den Namen „Theater-Sammlung“. Seitdem wird in Kulturkreisen immer wieder über die Schaffung eines eigenen Museums gesprochen, das sich ganz dem Theater widmen soll. 1975 wurde schließlich das Österreichische Theatermuseum eröffnet.
Das Museum ist im Palais Lobkowitz untergebracht, dem ehemals bedeutendsten Stadtschloss. Das Schloss wurde nach der zweiten Türkenbelagerung 1683 für Philipp Sigmund von Dietrichstein erbaut.
Derzeit umfasst die Ausstellung des Museums mehr als 100.000 Drucke und Zeichnungen, etwa 600 verschiedene Modelle von Theaterkostümen, mehr als eine halbe Million wertvolle Fotografien von Regisseuren, Schauspielern und Komponisten. Eines der markantesten und wertvollsten Exponate des Museums ist Teschners Puppentheater, das Goldene Kabinett genannt wird. Wahre Theaterkenner werden sich außerdem für die Museumsbibliothek interessieren, die über eine Sammlung von etwa 80.000 Büchern verfügt.