Beschreibung der Attraktion
Die Kriegerkammer oder Zarenkammer ist ein Baudenkmal des frühen 20. Jahrhunderts. im Bauernpark von Zarskoje Selo (Puschkin). Die Grundsteinlegung der Zarenkammer fand am 16. Mai 1913 in Anwesenheit von Nikolaus II. neben der Stadt Fedorovsky am nördlichen Rand des Alexandrovsky Parks statt. Der Autor des Projekts und Erbauer der Kriegskammer ist S. Yu. Sidortschuk. Dem Baurat unter der Leitung von Generalleutnant Volkov E. N. gehörten an: Architekten V. A. Kosyakov, S. A. Danini, V. N. Maksimov, E. S. Pavlov, Leiter der Palastverwaltung von Zarskoje Selo, Prinz Putyatin M. S., Historiker Vilchkovsky S. N. und Chef der Kanzlei Graf Rostovtsev Ya. N.
Bis Mitte 1917 war der Bau des Komplexes abgeschlossen. Mittel aus privaten Spenden, u. a. von E. A. Tretjakowa, Großnichte des Gründers der Tretjakow-Galerie.
Das Gebäude der Zarenkammer hat die Form eines unregelmäßigen Vielecks und hat einen Innenhof. Die architektonische Hauptdominante des Komplexes ist ein zweistöckiges Gebäude mit einem Reliefbild eines zweiköpfigen Adlers an der Fassade. Daran grenzt ein oktaedrischer, dreistöckiger Turm mit hoher Hüfte.
Als Vorbilder für den Bau der Kriegskammer dienten die Gebäude von Nowgorod und Pskow aus dem 14.-15. Jahrhundert. Es ist kein Zufall, dass dieser Stil zugrunde gelegt wurde: Historisch gehörte dieses Territorium zu den Gebieten von Nowgorod; Elemente der Nowgorod-Architektur wurden bei der Gestaltung der Fedorov-Kathedrale verwendet; Das Gebäude sollte sich durch Ruhe und Weichheit der Linien auszeichnen.
Der Eingang zur Ratnaya-Kammer erfolgt durch den Haupteingang mit einer im Stil des russischen Mittelalters dekorierten Veranda und durch den Seiteneingang, der für einen großen Besucherstrom ausgelegt ist.
Der Hauptraum des Gebäudes ist ein großes Auditorium mit zweitem Licht und Chören im zweiten Rang für 400 Sitzplätze. Seine Decken waren mit Wappen aller Provinzen des Russischen Reiches verziert. Wie die gesamte Kammer wurde der Saal von den Künstlern N. P. Paschkow und S. I. Vashkov nach Skizzen von Bilibin I. Ya. Am Ende des Saals befand sich ein Rednerpult für Vorträge. Die Halle ist mit den Wohnräumen verbunden, die wie Festungstürme durch Galeriegänge geschmückt sind.
Zunächst wollten sie in dem Gebäude ein Museum zur Geschichte der russischen Truppen unterbringen. Die Sammlung basiert auf einer Sammlung historischer Dokumente, die von E. A. Tretjakowa Nikolaus II. auf der Ausstellung Zarskoje Selo im Jahr 1911. Aber nach dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde beschlossen, hier ein Kriegsmuseum und die Kriegskammer des Zaren zu errichten, in denen Trophäen von den Schlachtfeldern und eine Galerie mit Porträts von Kavaliere von St. George. Kurator und erster Direktor des Museums war E. A. Tretjakow, der aktiv Exponate sammelt und vervollständigt.
1915 M. S. Putjatin forderte auf Anweisung von Nikolaus II. Materialien für das Museum in der Armee an. Die Künstler malten ca. 500 Porträts der Cavaliers of St. George, 39x30 cm, nach Beschreibungen von Kollegen und Fotografien. Die Galerie wurde im Auditorium platziert. 1916 schenkte das Artilleriemuseum der Kriegskammer besonders wertvolle Trophäen des Ersten Weltkriegs. Sie wurden im Innenhof installiert. In der Nähe des Museums wurde ein deutsches Flugzeug "Albatros" installiert. Das Museum sollte Vorträge mit Vorführung von Bildmaterial halten. Dafür gab es das nötige Equipment inklusive einer Leinwand.
1917 wurde in der Kriegskammer das Volksmuseum des Ersten Weltkriegs eröffnet. 1919 wurde es abgeschafft, die Exponate des Museums wurden in andere Museen überführt und teilweise zerstört. Im Jahr 1923 wurde der Komplex an das Petrograder Agronomische Institut übertragen. Es beherbergte die Verwaltung, das Büro und den Verein. Der Club veranstaltete Literaturabende, bei denen V. V. Majakowski, V. A. Rozhdestvensky, S. A. Yesenin, F. Sologub, V. Ya Shishkov, O. D. Forsch.
Während des Krieges wurde das Gebäude erheblich beschädigt, seine architektonische Dekoration ging fast verloren. Nach Kriegsende lebten hier Bewohner von Puschkin. Der Komplex wurde auch als Lager genutzt. Heute sind die Gebäude der Kriegskammer als Ganzes restauriert. Bis vor kurzem befanden sich hier Restaurierungswerkstätten. Es ist geplant, in den Gebäuden der Kriegskammer ein Museum zur Geschichte des Krieges von 1914-1918 zu beherbergen.