Mustergasse Straßenbeschreibung und Fotos - Italien: Bozen

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Münstergasse
Münstergasse

Beschreibung der Attraktion

Die Münstergasse wird oft als Bozens ehemalige „Millionärsstraße“bezeichnet. Im Laufe der Jahre trug sie verschiedene Namen – Müstergasse, Herrengasse, Rainergasse und schließlich wieder Müstergasse. Im 18. Jahrhundert war sie eine der elegantesten Straßen der Stadt. Vor dem Abriss der alten Stadtmauer im Jahr 1277 war die Münstergasse eine gewöhnliche Straße am Rande von Bozen, und nach diesem bedeutenden Ereignis wurde sie eine natürliche Fortsetzung des mittelalterlichen Zentrums und wurde bald zur prestigeträchtigsten Straße der Stadt, an der viele wohlhabende Kaufleute bauten ihre Residenz.

Ihr heutiges Aussehen erhielt die Münstergasse im 17. und 18. Jahrhundert. Wohlhabende Kaufleute und adelige Einwohner der Stadt kauften hier Häuser und verwandelten sie in ihre luxuriösen Wohnungen, wobei sie den Gebäuden meist barocke oder spätklassizistische Fassaden hinzufügten. Und hinter diesen bescheidenen Barockfassaden verbergen sich wahrhaft prächtige Innenräume. Solche Residenzen wurden "Pale" genannt, und jede von ihnen hatte ihre eigene Geschichte - Pale Menz (heute Bank), Pale Campofranco (heute die Goethe-Galerie), Pale Pok (heute von einer Versicherungsgesellschaft bewohnt). Mit Ausnahme des Palais Menz, das jeden Mittwoch besichtigt werden kann, sind alle anderen Residenzen nur einmal im Jahr für Touristen geöffnet.

Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges begann die Mustergasse zu verfallen und verlor teilweise ihren früheren Glanz. Die meisten der schönen Gebäude wurden verkauft, später wurden darin Büros und Gewerbebetriebe eröffnet.

Dennoch ziehen einige dieser Paläste auch heute noch Aufmerksamkeit auf sich. So war das Palais Campofranco ursprünglich die Residenz der Florentiner Bankiersfamilie Kochi-Botch und beherbergte im 19. Jahrhundert die Residenz des österreichischen Erzherzogs Rainer und seiner Enkelin Prinzessin Campofranco.

Das Palais Menz wurde 1670 erbaut und fast hundert Jahre später von der Familie Menz – adeligen Kaufleuten aus Bozen – erworben. Auf ihre Initiative hin wurde das Gebäude wesentlich umgebaut. Ein Tanzsaal mit Rokokofresken von Carl Enrici zwischen 1776 und 1784 ist bis heute erhalten geblieben. Enrici galt damals als der beste Maler Bozens und erhielt eigens für die Hochzeit des jüngsten Sohnes der Familie Menz - George Paolo mit Clara Amorth - einen Freskenzyklus. Die Decke der Halle ist mit Bildern von Amoretten geschmückt und an den Wänden können Sie antike Gottheiten, Neptun, Pluto, Bacchus sehen. Es zeigt auch tanzende Menschengruppen vor dem Hintergrund einer ruhigen Landschaft - ein typisches Beispiel barocker, vor allem venezianischer Kunst.

Im Palais Menz gibt es noch ein weiteres Juwel – Werke orientalischer, vor allem chinesischer Kunst, die Ende des 18. Jahrhunderts äußerst beliebt waren. Neben chinesischen Objekten können Sie peruanische, indische und andere Stoffe sehen, die exotische Pflanzen und surreale Vögel darstellen. Heute beherbergt das Palais Menz eine Bank, auf Wunsch kann aber auch der Freskensaal im Erdgeschoss besichtigt werden.

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