Beschreibung der Attraktion
Das ehemalige römisch-katholische Franziskanerkloster und die auf seinem Territorium errichtete Kirche befinden sich in der Stadt Reut, etwa 100 km westlich von Innsbruck. Ende 2014 verließen die letzten Franziskaner ihren Wohnsitz. Aufgrund des Rückgangs der Finanzierung wurden hier von Jahr zu Jahr weniger Novizen.
Der Grundstein des Franziskanerklosters wurde am 15. März 1628 im Beisein des Erzherzogs Leopold von Österreich und seiner Gemahlin Claudia, geborene Medici, gelegt. Auch die nahegelegene St.-Anna-Kirche wurde mit der Pflege der Franziskaner betraut. Das Kloster wurde 1630 fertiggestellt, aber zwei Jahre später litten das heilige Kloster und der Tempel unter den Aktionen der schwedischen Soldaten, die am Dreißigjährigen Krieg teilnahmen.
Zweimal - 1703 und 1846 - brannte das Kloster ab, wurde aber mit finanzieller Unterstützung der örtlichen Gläubigen schnell wiederhergestellt. Im 18. Jahrhundert wurde im Kloster Reut ein franziskanisch-theologisches Ausbildungszentrum eröffnet. Von 1775 bis 1782 wurden hier Militärgeistliche und von 1820 bis 1861 Novizen ausgebildet.
Der Bevölkerungswandel in der Region veranlasste die Franziskanerbrüder 1945, die Klosterkirche in eine Pfarrkirche umzuwandeln. In den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts wurde es renoviert. Der Glockenturm wurde 1976 ersetzt. Von 1977 bis 2000 waren wieder Novizen im Kloster untergebracht.
Im zweiten Jahrzehnt des 21. Jahrhunderts blieben nur noch vier Mönche im Kloster, die sich dem Dienst im Krankenhaus widmeten. Im September 2014 wurde das Kloster schließlich geschlossen.
Sowohl das Gebäude des ehemaligen Franziskanerklosters als auch die von Klostergebäuden umgebene Kirche St. Anna sind nationale Baudenkmäler.