Beschreibung der Attraktion
Katholische Domkirche St. Peter und Paul kann man zu Recht als das Herz von Kamenez-Podolsk bezeichnen. In der Stadt zu sein und diesen Tempel nicht zu besuchen, ist wie Zeitverschwendung. Dieses einzigartige Ensemble entstand jedoch vom 15. bis 16. Jahrhundert und wurde in den Folgejahren immer wieder ergänzt und erweitert. So sind in der Nähe der Kirchenmauern die Kapellen der Unbefleckten Empfängnis, des Trostes der Jungfrau Maria, der Heiligen Kommunion, ein Altarteil und ein Glockenturm gewachsen.
Während der Türkenherrschaft wurde der Tempel in eine Moschee umgewandelt und war es bis zur Vertreibung der Türken aus Podolien. Doch die relativ kurze türkische Herrschaft ging für die Kirche nicht spurlos vorüber – an der Westseite wurde ein Minarett errichtet. Nach der Rückkehr von Kamenez-Podolsk unter die Herrschaft Polens wurde das Minarett nicht demontiert, sondern verlassen und 1756 mit einer Bronzestatue der Madonna geschmückt, die den Halbmond - das Symbol des Islam - zertrampelt. In den nächsten zwei Jahrhunderten wurde der Tempel im neugotischen und barocken Stil umgebaut und das Innere im typischen italienischen Stil des 16. Jahrhunderts bemalt.
Die Dekoration des Tempels ist äußerst attraktiv - Glasfenster, Holzschnitzereien und Gemälde werden harmonisch mit den Klängen einer alten Orgel aus der Mitte des 19. Jahrhunderts auf Bestellung kombiniert. Besonders hervorzuheben ist der Grabstein von Laura Pshezdecka in der Kirche, der aus einem einzigen Stück italienischen Marmors in Form eines tragisch toten Mädchens geschnitzt wurde, das auf einer Ottomane liegt. Diese Arbeit ist so zart, dass es scheint, als ob jede Haarsträhne von Laura echt wäre.
Nicht weniger schön ist der Innenhof der Kirche, wo der Rosengarten und die Denkmäler von Papst Johannes Paul II. sowie der nach den Romanen von Henryk Sienkiewicz berühmte Jerzy Volodyevsky, der während der Belagerung der Stadt durch die Türken, sind harmonisch gelegen.