Beschreibung der Attraktion
Das Théâtre de la Ville (Stadttheater von Paris) befindet sich am Place de la Chatelet. Sie ist eine der renommiertesten Bühnen Frankreichs und ihr führendes Tanztheater. Choreografen auf der ganzen Welt fühlen sich geehrt, eine Einladung zu erhalten und hier zu arbeiten.
Das Theater entstand während der städtebaulichen Umgestaltungen von Baron Haussmann (1862) durch den herausragenden Architekten Gabriel Daviu - er entwarf auch das gegenüberliegende "Zwillingstheater" Chatelet. Doch das Schicksal der Theater stellte sich ganz anders heraus.
Wenn Châtelet für seine Abenteueraufführungen berühmt war, dann inszenierte sein Gegenüber, das zunächst "Theater der Lyrik" hieß, Opern von Gounod, Bizet, Berlioz, Verdi, Mozart. Hier traten die besten Opernsänger des 19. Jahrhunderts auf. All diese Pracht ging während der Pariser Kommune verloren, als die Kommunarden das Theater niederbrannten. Er konnte sich von diesem Schlag nicht erholen, bis ihn die große Sarah Bernhardt 1899 erwarb. Ihr Name, der auf dem Giebel des Gebäudes eingraviert war, schien einen Fluch beseitigt zu haben: Der Saal war immer überfüllt. Sarah Bernhardt war ein großer Erfolg in den Stücken von Dumas dem Vater, insbesondere in der Rolle der Marguerite Gaultier (Kameliendame). In derselben Szene spielte die amputierte Schauspielerin in einem langen Kleid auf einem Stuhl sitzend Racines "Phaedru". Damals war sie schon 75 Jahre alt.
Als Sarah Bernhardt 1923 starb, verlor das Theater erneut seinen kreativen Impuls und wurde nach einiger Zeit geschlossen. Während der Besatzung entfernten die Nazis den Namen der jüdischen Schauspielerin aus dem Gebäude. Nach der Befreiung wurde das Theater offiziell nach Sarah Bernhardt benannt – er trug es bis 1968, als er seine Rolle entscheidend änderte und sich auf Tanzaufführungen spezialisierte.
Seitdem trägt das Stadttheater seinen heutigen Namen und zieht ausnahmslos Meister des zeitgenössischen Tanzes aus aller Welt an. Hier arbeiteten avantgardistische Choreografen aus den USA, Belgien, Großbritannien, Holland und der deutschen zeitgenössischen Tanzgruppe Pina Bausch. Hier wurde die Popularität der neuen französischen Tanzschule geboren, die mit den Namen Philippe Decoufle, Jean-Claude Gallot und Regina Chopin verbunden ist.
Heute inszenieren die besten Choreografen der Welt - Harry Stewart (Australien), Ea Sola (Vietnam), Akram Khan (Indien) - Auftritte im Pariser Tanztempel, der zu einem der Wahrzeichen Frankreichs geworden ist.