Beschreibung der Attraktion
Das Châtelet-Theater befindet sich auf dem Platz, der genauso heißt - Châtelet. Die Geschichte des Namens ist nicht zu sehr mit Kunst verbunden: Das Theater wurde 1862 auf dem Gelände eines ehemaligen Gefängnisses errichtet. Zuerst hieß es Imperial Theatre Circus, und sie stellten etwas zwischen eine Aufführung und eine Zirkusvorstellung.
Chatelet hat mit 2.300 Sitzplätzen das größte Auditorium in Paris. Es wird jedoch angenommen, dass das Theater bei vollem Haus bis zu 3.400 Zuschauer fassen kann. Der Architekt Gabriel Davout baute es in einem seltenen Maßstab: Die Bühne misst 24 mal 35 Meter, dreistöckige Gebäude konnten darunter und darüber frei passen. Im Jahr 1886 traten während der extravaganten Aufführung "Cinderella" 676 Künstler gleichzeitig auf der Bühne auf. Die Akustik ist durch die hohe Glaskuppel hervorragend.
Im Châtelet-Theater sang Schaljapin, hier trat Vaslav Nijinsky als Solist in Der Nachmittag eines Fauns auf, Sergei Diaghilews Russisches Ballett und die berühmte Ballerina Anna Pavlova traten hier zum ersten Mal auf. Im Sommer 1917 besuchte oft ein junger und noch wenig bekannter Pablo Picasso das Theater: Er verliebte sich in die russische Ballerina Olga Khokhlova, die in der skandalösen Ballettparade tanzte, und sie wurde bald die Frau des Künstlers. Guillaume Apollinaire, der die Produktion von "Parade" beschrieb, war der erste, der das Wort "Surrealismus" verwendet. Hier in Chatelet hat Nikolai Gumilyov in Zusammenarbeit mit Diaghilew ein Ballett für sein eigenes Libretto vorbereitet - es hat nicht geklappt, in diesem Jahr war es in Europa unruhig, und Russland und die Hinrichtung warteten auf Gumilyov.
Das Châtelet Theatre war schon immer avantgardistisch und mutig. Seine ungewöhnliche Geschichte und seine einzigartigen Fähigkeiten haben von Zeit zu Zeit ein besonderes Abenteuer und sogar einen fantastischen Geschmack in das Repertoire gebracht. 1905 inszenierte einer der Begründer des Kinos, Georges Melies, hier ein experimentelles Theaterstück "Die Reise zum Mond". Im 19. Jahrhundert wurde hier Jules Verne inszeniert, im 21. Jahrhundert David Cronenbergs klassischer Fantasy-Thriller The Fly. Und Placido Domingo selbst stand hinter dem Dirigentenpult.
Das majestätische Gebäude des Châtelet-Theaters ist an sich schon sehenswert, hier sind immer viele Touristen. Aber das Wichtigste im Theater sind natürlich die großartigen klassischen Konzerte, die den Großteil des Programms ausmachen.