Beschreibung der Attraktion
Die Geschichte der Stadt Scharnstein begann 1120 mit dem Bau der gleichnamigen Festung, die heute in Trümmern liegt. Es liegt auf dem schwer zugänglichen Berg Tessenbachtal. Diese Burg wurde wahrscheinlich von Graf Regau erbaut. Später gehörte die Festung dem römisch-deutschen Kaiser Maximilian I. 1538 brannte die Burg Scharnstein aufgrund der Unachtsamkeit der Bediensteten ab, wie archivalisch belegt. Ein Aufenthalt in der zerstörten Festung wurde unmöglich, daher begann im selben Jahr der Bau einer neuen Burg auf einem niedrigen Hügel. Es ist dieses gut erhaltene Bauwerk, das heute als Burg Scharnstein bekannt ist.
Bis 1606 wurde das Schloss mit den angrenzenden Gebäuden, unter denen besonders Gasthöfe und eine Brauerei hervorzuheben sind, im Renaissancestil umgebaut. Gleichzeitig wurden die Holzdecken in den Gemächern des Schlosses mit den Wappen seiner Besitzer - Georg Wilhelm Jørger und seiner Frau Gräfin Pulheim von Parz - geschmückt. Der jüngere Bruder von Georg Wilhelm, Karl Jörger, war Protestant und führte das Heer gegen das kaiserliche Heer. Sein Heer wurde geschlagen und Karl Jörger selbst starb kurz nach seiner Festnahme und Gefangenschaft in Passau. Der wütende Kaiser nahm 1625 die Burg Scharnstein ihren Besitzern, die mit dem schuldigen Karl Jörger verwandt waren, weg.
Mitte des 19. Jahrhunderts befand sich auf der Burg Scharnstein der Sitz einer Holzfällerfirma, später wurden alle Räumlichkeiten, sogar die Schlosskapelle, in Privatwohnungen umgewandelt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es 30 Wohnungen, in denen 70 Menschen lebten.
Derzeit befinden sich im Schloss Scharnstein zwei Museen - das Museum für Gerichtsmedizin und Gendarmerie, das über die Geschichte der österreichischen Justiz erzählt, und das Museum für österreichische Zeitgeschichte.