Beschreibung der Attraktion
Castello al Mare - Schloss am Meer - das ist eine dieser Sehenswürdigkeiten von Palermo, die nur wenige Touristen kennen, und die Einheimischen haben es nicht eilig, darüber zu sprechen. In Wahrheit sind von der Burg selbst nur wenige Überreste übrig - nur die Ruinen des Eingangstors, ein Teil eines riesigen Rundturms und Spuren eines Wassergrabens. Castello al Mare liegt ungefähr auf halbem Weg zwischen dem Golf von Cala und dem Haupthafen der Stadt, am Ende der Rue Cavour.
Generell ist Palermo berühmt für seine Burgen und befestigten mittelalterlichen Gebäude – zu den beeindruckendsten zählen Castellacio, Steri, Palazzo dei Normanni, Cizu und Kuba. Ähnliche Festungen gibt es in anderen Regionen Siziliens - in Syrakus, Milazzo, Caccamo und Mussomeli. Es ist jedoch Castello al Mare, das eine ganz besondere Geschichte hat. Während der Jahre der arabischen Herrschaft auf der Insel war es eine Küstenfestung, die das Sklavenhandelsviertel außerhalb der Stadt Balarm verteidigte. An der Schlacht von 1071, die zur Eroberung Siziliens durch die Normannen führte, nahm die Burg zwar nicht teil. Im Jahr 1081 wurde daneben die orthodoxe Kirche St. Peter gebaut, die Robert Guiscard und seiner Frau Sischelgaite geweiht ist. Heute kann man im Palazzo Abatellis in Palermo eine in Stein gemeißelte Inschrift sehen, die an ihre Schirmherrschaft über die Stadt erinnert.
Die Normannen erweiterten Castello al Mare erheblich, indem sie einen runden Turm hinzufügten, der dem Turm von Windsor Castle in London ziemlich ähnlich war. Im 12. Jahrhundert wurde im Auftrag von Friedrich II. ein Verteidigungsgraben um die Burg gegraben, daher blieb Castello al Mare während der Jahre der spanischen Herrschaft in Sizilien die wichtigste Küstenfestung von Palermo. Leider führten zahlreiche lokale Unruhen während der Bewegung für die Vereinigung Italiens im Jahr 1860 und in den folgenden Jahren zur Zerstörung des größten Teils der Burg – die Stadtbewohner rissen ihre Mauern ab, um in der Nähe ihre eigenen Häuser zu bauen. Was von der einst beeindruckenden Festung übrig war, wurde aufgegeben. Das Gebäude wurde in den letzten Jahren nur teilweise restauriert, aber heute sind Touristen hier nur noch selten erlaubt.
