Beschreibung der Attraktion
Der Bronyar-Palast hieß früher Birzhevym: Hier befand sich die Pariser Börse. Sein moderner Name erinnert an den Architekten Alexander Theodore Bronyar, der das Gebäude auf Befehl Napoleons entwarf.
Die erste französische Börse wurde 1724 durch ein Dekret des königlichen Rates eröffnet, sie befand sich im bis heute nicht erhaltenen Herrenhaus Hôtel de Nevers am linken Seine-Ufer. 1793 schlossen die französischen Revolutionäre inmitten einer schweren Rohstoffkrise die Börse, eine Brutstätte wirtschaftlicher Freiheiten. Es wurde erst 1801 unter Napoleon wiedereröffnet. Gleichzeitig erließ der Kaiser, nachdem er das Börsengesetz genehmigt hatte, ein Dekret über den Bau eines speziellen Gebäudes für die Börse.
Der Bauplatz wurde auf dem Gelände des ehemaligen Klosters der Töchter des Hl. Thomas von Aquin gewählt - es existierte hier seit 1626, wurde aber von denselben Revolutionären zerstört. Bronyar entwarf ein Gebäude, das einem antiken griechischen Tempel ähnelt. Es ist im neoklassizistischen Empire-Stil gefertigt, hat im Grundriß die Form eines Kreuzes und ist auf einem hohen Podium installiert. Der Palast ist von einer majestätischen durchgehenden Kolonnade umgeben.
Bronyar hatte keine Zeit, seine Schöpfung zu vollenden: Er starb 1813. Das Projekt wurde von dem Architekten Elua Labarre übernommen, der den Bau 1825 fertigstellte. Der Historienmaler Alexander Denis Abel de Pujol malte das Plafond der Börse. In der Nähe der Gebäudeecken wurden Skulpturen der Justiz (von Dure), des Handels (Dumont), der Industrie (Pradier) und der Landwirtschaft (Surre) aufgestellt. 1903 wurde das Gebäude weiter ausgebaut – es wurden zwei Seitenflügel angebaut.
Lange Zeit war die Pariser Börse nach der Londoner Börse die zweitgrößte in Europa. Im Jahr 2000 fusionierte es mit den Börsen von Amsterdam und Brüssel, heute heißt dieses grandiose europäische Unternehmen Euronext. Die vollständige Computerisierung aller Vorgänge ermöglichte es, die Räumlichkeiten des Palastes freizugeben. Es beherbergt Konferenzen, Ausstellungen, Modenschauen. Es gibt auch ein Börsenmuseum, das für Touristen geöffnet ist. Sie können an jedem Tag außer Samstag und Sonntag hierher kommen.