Beschreibung der Attraktion
Die Neue Galerie ist ein erst 2001 gegründetes Museum für deutsche und österreichische Kunst in der berühmten "Museumsmeile" an der Fifth Avenue.
Die Entstehung der Galerie krönt folgerichtig die 400-jährige Geschichte der deutschen Diaspora in den USA. Mitte des 19. Jahrhunderts gab es beispielsweise in Manhattan eine ethnische Enklave namens „Kleinduchland“. Zwei Weltkriege führten zu einer beschleunigten Assimilation der Deutschen in die englischsprachige Umgebung, aber die kulturellen Traditionen lebten weiter.
Ende der sechziger Jahre des letzten Jahrhunderts trafen sich in New York zwei leidenschaftliche Bewunderer deutscher und österreichischer Kunst: der Künstler, Galerist Serge Sabarski und der Geschäftsmann und Philanthrop Ronald Stephen Lauder. Der in Wien geborene Sabarski floh 1938 vor dem NS-Regime. Aus der reichsten Familie stammend, die das Unternehmen "Este Lauder" besaß, hat Ronald Lauder eine großartige Sammlung von Kunstwerken zusammengetragen. Die Männer wurden Freunde und kamen nach und nach auf die Idee, in den USA ein Museum für deutsche und österreichische Kunst zu gründen.
Sabarski erlebte die Umsetzung dieses Plans nicht mehr (er starb 1996). Lauder gründete das Museum jedoch als Hommage an seinen verstorbenen Freund, der in einer Beaux-Arts-Villa an der Fifth Avenue, fast gegenüber dem Metropolitan Museum of Art, untergebracht ist. Das sechsstöckige Gebäude wurde 1914 vom Industriellen William Starr Miller erbaut. Lauder kaufte es 1994 für die Neue Galerie, als Sabarski noch am Leben war. Das Herrenhaus wurde von der deutschstämmigen Architektin Annabel Zeldorf umgebaut, um das Museum zu beherbergen.
Die Sammlung gliedert sich in zwei Hauptbereiche. Der gesamte zweite Stock ist den Werken der bildenden und dekorativen und angewandten Kunst Österreichs gewidmet (seit Beginn des 20. Jahrhunderts, als Wien zu einer der Welthauptstädte der künstlerischen Kultur wurde). Im Mittelpunkt der Ausstellung steht hier das Werk des österreichischen Avantgarde-Künstlers Gustav Klimt, dessen "Porträt der Adele Bloch-Bauer I" Lauder 2006 für die Galerie zum Rekordpreis von 135 Millionen Dollar kaufte. Das Porträt gehört zur "goldenen Periode" von Klimt und wurde unter Verwendung von Blattgold geschaffen - es ähnelt den leuchtenden byzantinischen Mosaiken. Dem Ankauf ging ein langer Rechtsstreit zwischen den Erben des Porträtbesitzers mit Österreich voraus: Die Nazis beschlagnahmten einst Klimts Gemälde, die Landesregierung glaubte, dass die Gemälde in Österreich bleiben sollten. Die Gerichte stellten jedoch die Rechte der Erben wieder her.
In derselben Sektion werden die Werke des Künstlers, Dichters und Dramatikers Oskar Kokoschka und des Expressionisten Egon Schiele umfassend präsentiert.
Die dritte Etage des Museums ist der deutschen Kunst gewidmet. Hier werden die Werke der Künstler der Münchner Gruppe "Blauer Reiter" ausgestellt, zu der der russische Emigrant Wassily Kandinsky gehörte. In der Nähe - die Kreationen der Künstler der Dresdner Gruppe "Most", der Designer der Schule "Bauhaus". Hier werden Werke von Kandinsky, Paul Klee, August Macke, Franz Marc, Ernst Ludwig Kirchner, Lionel Feininger ausgestellt.