Beschreibung der Attraktion
Giudecca ist eine lange, schmale Fischgräteninsel südlich von Venedig. Der Name stammt entweder von den Juden ("Judei"), die sich hier im Mittelalter niederließen, oder von den verurteilten Aristokraten ("Judicati"), die im 9. Jahrhundert hierher verbannt wurden.
Giudecca entwickelte sich den größten Teil seiner Geschichte unabhängig von Venedig, und bis heute nennen sich viele seiner Bewohner lieber Giudikaner als Venezianer. Es waren einmal sieben Klöster auf der Insel, in denen Pilger und Flüchtlinge Zuflucht suchen konnten – eines davon war der große Michelangelo, der 1529 aus Florenz vertrieben wurde. Später wurde Giudecca bei venezianischen Kaufleuten beliebt, die hier ihre Residenzen bauten. Im 18. Jahrhundert beherbergte die Insel zahlreiche Gärten und Parks, von denen viele für Partys vermietet wurden. Die Partys, muss ich sagen, waren sehr skandalös - mit Schnaps und Orgien, und mit der Zeit begann die Insel einen schlechten Ruf zu genießen.
Ende des 19. Fabriken. Viele dieser Fabriken sind jetzt geschlossen, und der größte Teil von Giudecca ist in einem sehr unansehnlichen Zustand. Und trotzdem kommen ständig Touristen hierher, die von den majestätischen Kirchen angezogen werden, die Andrea Palladio errichtet hat.
Die vielleicht berühmteste dieser Kirchen ist Il Redentore, die aus Dankbarkeit für die Rettung der Inselbewohner vor der Pest erbaut wurde, die 1576 ein Drittel der Bevölkerung Venedigs forderte. Die riesige Kuppel dieser Kirche wird von einer Christusstatue gekrönt, und die Hauptattraktion der Fassade ist ihr klassischer Giebel. Dieses typisch "palladianische" Element wurde im 17. und 18. Jahrhundert in vielen Gebäuden in Europa reproduziert. Der Haupteingang zum Tempel führt über eine riesige Treppe, auf die sich der Blick auf die bodenlangen Statuen der Heiligen Markus und Franziskus richtet. Jeden dritten Sonntag im Juli wird eine Pontonbrücke über eine schmale Meerenge zwischen dem venezianischen Ufer von Zattere und Giudecca errichtet, auf der sich eine religiöse Prozession bewegt.
Eine weitere Kreation von Palladio auf Giudecca ist die Kirche Santa Maria della Presentazione, bekannt als die Kirche des Spinnens, da einst alleinstehende Frauen in ihrem Kloster die Kunst des Spinnens gelehrt wurden. Schließlich verdient der Tempel von Santa Eufenia Aufmerksamkeit - ein mittelalterliches Gebäude im venezianisch-byzantinischen Stil mit einem dorischen Portikus, das 1597 hinzugefügt wurde.
