Beschreibung der Attraktion
Schloss Lengberg ist eine Tiroler Festung, die 1190 auf einer kleinen Anhöhe im nördlichen Drautal erbaut wurde. Schloss Lengberg gehörte damals den Grafen von Lechgemünde. Auf ihrem Gut am Donauufer lebten dauerhaft Vertreter dieses schwäbischen Geschlechts. Die Burg war ein zweistöckiger Palast, der von einer 2,2 Meter dicken Mauer umgeben war. Seit 1212 ist die Burg im Besitz der Salzburger Erzbischöfe. Hier befand sich das Gericht, dessen Mitarbeiter den kirchlichen Behörden unterstellt waren. In den nächsten 150 Jahren wurde die Burg von mehreren Verwaltern aus Adelsfamilien ersetzt.
Die erste bedeutende Rekonstruktion der gotischen Festung erfolgte Ende des 15. Jahrhunderts. Das Schloss wurde durch den Anbau von zwei zusätzlichen Flügeln an das Hauptgebäude erweitert. Im Westflügel wurde die Kapelle St. Sebastian und St. Nikolaus errichtet. Die Wehrmauer wurde vergrößert und von einem tiefen Graben umgeben.
Im 17. und 18. Jahrhundert war Schloss Lengberg ein eher düsterer Anblick. Einige Manager konnten das Leben in dieser rauen Festung nicht ertragen und verließen ihren Arbeitsplatz. Bis 1821 besaßen Kirchenleute Schloss Lengberg. Dann wurde hier ein Krankenhaus für Cholerapatienten eingerichtet. 1920 erwarb der niederländische Bankier Paul May diese Festung und investierte viel in ihre Renovierung. Er war mit der königlichen Familie befreundet, so dass Königin Wilhelmina einige Zeit auf Schloss Lengberg verbrachte. 1956 verkaufte die Bankiersfamilie die Festung an die Tiroler Behörden, die beschlossen, hier ein Jugendzentrum zu eröffnen. Das Gebäude, das wir jetzt sehen, entstand hier nach dem Wiederaufbau in den 70er Jahren, als die Burg nach einem starken Erdbeben restauriert werden musste.