Beschreibung der Attraktion
Die Christus-Erlöser-Kirche Il Redentore wurde am Ufer der Insel Giudecca in Venedig errichtet. Der Bau wurde vom Dogen Sebastian dem Großen mit Unterstützung des Rates der Zehn initiiert, und der herausragende Architekt seiner Zeit, Andrea Palladio, arbeitete an dem Projekt. 1577 wurde der Grundstein für die Kirche gelegt, der Bau selbst wurde 1592 abgeschlossen. Es wurde sofort beschlossen, den Tempel zu Ehren von Christus dem Erlöser zu weihen - als Dank an die höheren Mächte dafür, dass sie Venedig von der schrecklichen Pestepidemie befreit hatten, die 1575-76 etwa 50.000 Menschenleben forderte. Zu Ehren desselben Ereignisses wird alljährlich in Venedig die Festa del Redentore gefeiert.
Obwohl der Senat von Venedig einen quadratischen Grundriss der neuen Kirche wünschte, entwarf Palladio einen einschiffigen Tempel mit drei Kapellen auf jeder Seite. Die Lage am Ufer des Canal della Giudecca gab dem Architekten die Möglichkeit, die Fassade der Kirche nach dem Vorbild des athenischen Parthenon zu gestalten und auf einen breiten Sockel zu stellen. 15 Stufen führten zum Eingang des Tempels, der an den Jerusalemer Grabestempel erinnerte und zudem nach Palladios Idee den „schrittweisen Aufstieg der Gläubigen“symbolisierte. Auf dringenden Wunsch von Papst Gregor XIII. wurde Il Redentore unmittelbar nach der Weihe in die Zuständigkeit des Kapuzinerordens überführt, und einige der Mönche ließen sich in einem der Kirche angeschlossenen Kloster nieder.
Heute gilt der Tempel von Il Redentore als eines der Meisterwerke der Kreativität des großen Andrea Palladio. Es ist ein riesiges schneeweißes Gebäude mit einer Kuppel mit einer Statue von Christus dem Erlöser. An der Fassade hängt ein zentraler dreieckiger Giebel über dem unteren, größeren, und dieser ähnelt der Fassade einer anderen Kreation von Palladio - der Kirche San Francesco della Vigna im venezianischen Viertel Castello. Die Gesamthöhe des Tempels von Il Redentore beträgt vier Fünftel der Breite und die Breite des mittleren Teils der Kirche beträgt fünf Sechstel seiner Höhe. Solche geometrischen Proportionen waren charakteristisch für Palladio.
Es wird angenommen, dass im äußeren Erscheinungsbild der Kirche einige orientalische Elemente vorhanden sind, insbesondere zwei Glockentürme sind Minaretten vage ähnlich. Das Innere des Tempels ist erstaunlich - weißer Stuck, grauer Marmor und ein von einer Kuppel gekröntes Mittelschiff schaffen ein Gefühl von Majestät und Harmonie zugleich. An den Wänden sind Gemälde von Francesco Bassano, Carlo Saraceni, Rocco Marconi, Paolo Veronese und Tintoretto zu sehen. Und in der Sakristei befindet sich eine Sammlung von Wachsköpfen von Franziskanermönchen aus dem Jahr 1710.
