Beschreibung der Attraktion
Das Jewish Museum of New York besitzt die größte Sammlung jüdischer Kunst- und Kulturobjekte außerhalb Israels. Es befindet sich in einem wunderschönen Herrenhaus an der Fifth Avenue, an dem Abschnitt, der Museumsmeile genannt wird.
Die Geschichte dieses sechsstöckigen Herrenhauses ist kurios. Es wurde 1908 vom Architekten Charles Pierpont Henry Gilbert vom Philanthropen Felix Moritz Warburg für sich selbst gebaut. Als berühmter Bankier wurde er berühmt, weil er nach dem Ersten Weltkrieg und während der Weltwirtschaftskrise hungernden Juden half (im modernen Israel ist das Dorf Kfar Warburg nach ihm benannt). Das im Stil der französischen Renaissance erbaute Gebäude war so prachtvoll, dass Warburgs Schwiegervater Jacob Schiff eine Welle von Neid und Antisemitismus fürchtete. Warburgs Witwe Fried schenkte das Herrenhaus 1944 dem Jüdischen Museum.
Die Sammlung des Museums selbst wurde viel früher, im Jahr 1904, gegründet. Es basierte auf 26 Stücken jüdischer Zeremonialkunst, die von Richter Meyer Sulzberger gesammelt und dem Jewish Theological Seminary of America geschenkt wurden. Später wurde die Sammlung durch private Schenkungen ergänzt und 1947 in der ehemaligen Warburg-Villa der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Heute umfasst die Sammlung mehr als 26.000 Exponate: Gemälde, Skulpturen, archäologische Artefakte, Gegenstände der jüdischen Zeremonialkunst. Hier sind die Werke von Künstlern wie Marc Chagall, James Tissot, George Segal, Eleanor Antin, Deborah Cass. Einige archäologische Artefakte sind absolut einzigartig - zum Beispiel ein Bronzegefäß aus der Zeit des Bar-Kochba-Aufstands, das in einer Höhle in der Judäischen Wüste entdeckt wurde. Ein Teil der Mauer der Synagoge aus Isfahan (Persien) stammt aus dem 16. Jahrhundert und beeindruckt noch heute mit der Helligkeit der polychromen Kacheln.
Die Aufmerksamkeit der Besucher zieht ein bemerkenswertes Dokument auf sich - ein bunter Ehevertrag von 1776 (Vercelli, Italien), auf Pergament ausgeführt. Neben dem Text wird mit Humor eine prächtige Hochzeit dargestellt - das Brautpaar in Hochzeitskleidung, Musiker, glückliche Gäste. Der Messing-Küchentopf aus Frankfurt stammt aus dem Jahr 1579: Darauf weist die hebräische Inschrift hin, die gleichzeitig die Jahreszahl und den Verwendungszweck des Topfes angibt – zum Aufbewahren von heißem Eintopf bis Samstag, wenn Küchenarbeiten verboten sind. Die Thora Arche aus dem späten 19. Jahrhundert ist erstaunlich schön, hergestellt von einem Emigranten aus Russland, dem Vater von zwölf Kindern, einem alten Mann Abraham Shulkin. Stolz fügte der Meister seinen eigenen Namen in das Gemälde der Arche ein.