Beschreibung der Attraktion
Die Kapelle St. Kasimir in Zhlobin wurde 1911 erbaut. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es in Zhlobin eine große Zahl von Katholiken. Viele von ihnen kamen auf Einladung der Behörden in die Stadt, um beim Bau einer Eisenbahn mitzuhelfen und einen Bahnanschluss zu organisieren. Die meisten der eingetroffenen Spezialisten waren Polen katholischen Glaubens. 1905 gab es in Zhlobin bereits 4.500 Katholiken. Sie beteten in einem engen provisorischen Gotteshaus, da es in der Stadt nicht einmal eine katholische Kapelle gab.
Am 24. Mai 1909 erteilten die Behörden die Genehmigung zum Bau einer katholischen Kirche. In der Nachbarstadt Rogatschew wurde zu dieser Zeit eine neue Kirche gebaut. Der alte - noch massive Holztempel wurde abgerissen. Dank der Sorgfalt des Rektors, Pater Alexander Boltuts, wurde der alte Rogatschew-Tempel für 900 Rubel eingelöst, demontiert und nach Zhlobin transportiert. Das Grundstück für den Bau der katholischen Kirche wurde von Fürst Drutsky-Sokolinsky gestiftet.
1911 wurde der Tempel als Kapelle des Hl. Kasimir geweiht. Er arbeitete bis 1934, als die Bolschewiki alle Kirchen in Schlobin schlossen. Während der Nazi-Besatzung öffneten die Nazis in Erfüllung einer Vereinbarung mit dem Vatikan alle Kirchen der Stadt und erlaubten ihnen, Gottesdienste abzuhalten. Da es in der Stadt keinen Kaplan gab, führte ein deutscher Militärkaplan die Gottesdienste durch.
Nach Kriegsende wurde die Kapelle St. Kasimir wieder geschlossen und die Räumlichkeiten in einen Kindergarten überführt. 1980 wurde hier nach einer Generalsanierung ein Heimatmuseum eröffnet.
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion haben Katholiken die Behörden wiederholt aufgefordert, das Heiligtum zurückzugeben. Die Behörden weigerten sich, die Räumlichkeiten des Museums zu überlassen, übergaben den Gläubigen aber ein sowjetisch gebautes Handelsgebäude, das mit Mitteln der Katholiken Zhlobins zur Kapelle des Hl. Kasimir umgebaut wurde.
In naher Zukunft soll in Zhlobin eine neue Kirche St. Kasimir errichtet werden. Die Kathedrale wird im gotischen Stil gebaut. Autor des Projekts ist V. Katerli. Die Höhe der zukünftigen Kathedrale (mit Turm) beträgt 36 Meter.